Wofür wir Stehen Die Leitlinien unseres Handelns
Soziale Arbeit mit Menschen bewegt sich nie in einem wertfreien Raum. Gerade wenn wir in der therapeutischen Arbeit an Grenzen der Leistungsfähigkeit, des Verständnisses, der Möglichkeiten des Machbaren stoßen, stellen sich Fragen nach dem Grundverständnis, nach dem Sinn und Ziel unserer Arbeit, nach dem was uns Kraft gibt und uns gemeinsam mit den uns anvertrauten Menschen ermutigende Lebensperspektiven finden lässt.
Das Leitbild unserer Einrichtung, die Leitlinien der DO Suchthilfe und das Leitbild der Ordenswerke des Deutschen Ordens sind Orientierungshilfen für unser Handeln.
Die Einrichtungen der Suchthilfe der Ordenswerke des Deutschen Ordens unterstützen Menschen bei dem Wunsch, ihre Sucht zu überwinden und alternative, gesunde Bewältigungsstrategien zu erlernen. Wir verfügen dazu über ein breites Leistungsspektrum von der Beratung über die Akutbehandlung (Entwöhnung), die medizinische Rehabilitation (Entwöhnung und Adaption) und die Eingliederungshilfe (Soziotherapie) bis hin zu Sozialen Betrieben und Arbeitsmöglichkeiten. Durch das Angebot ambulanter, teilstationärer und stationärer Maßnahmen kann ein abgestuftes System mit einer individuellen Betreuungsintensität im Rahmen einer Behandlungskette angeboten werden, so dass die Förderung zielgerichtet dort geleistet wird, wo sie notwendig und sinnvoll ist. Wir sind mit unseren Angeboten Teil des regionalen und überregionalen Suchthilfesystems und vernetzen uns eng mit allen Institutionen, die die Teilhabe unserer Klient/innen, Patient/innen und Bewohner/innen fördern.
Zentrales Ziel der Beratungs-, Behandlungs- und Betreuungsmaßnahmen ist eine durch den fortgesetzten Suchtmittelkonsum drohende oder bereits eingetretene Behinderung zu beseitigen, ihre Verschlimmerung zu verhindern oder ihre Folgen zu mindern. Als Ergebnis wird die möglichst vollständige Wiederherstellung der funktionalen Gesundheit als Voraussetzung für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und insbesondere am Arbeitsleben angestrebt.
Jeder Mensch ist für uns individuell, einmalig und unverwechselbar. Als Person verfügt sie oder er über sich selbst in Freiheit und Verantwortung. Suchtmittelkonsum ist in unserem Verständnis für suchtkranke Menschen eine, wenn auch dysfunktionale, so doch lösungsorientierte Strategie zur Bewältigung von Problemen. Die Suchterkrankung ist nur eine Facette der Persönlichkeit.
Der maßgebliche Rahmen für unser Handeln ist das Ursprungscharisma des Deutschen Orden „Helfen und Heilen“. Gemeinsam mit uns machen sich die uns anvertrauten Menschen auf die Suche nach ihren Ressourcen, ihren Kompetenzen und ihren Talenten. Damit diese Suche gelingt, begegnen wir jeder Person mit Respekt und Wertschätzung, mit einer sorgenden, partnerschaftlichen, aufrichtigen, empathischen und neugierigen Haltung. In unseren Kliniken und Wohnheimen schaffen wir eine Atmosphäre der Geborgenheit, Solidarität, Zuversicht, Klarheit, Konsequenz, Herausforderung und Lebendigkeit. Ein solches Setting soll suchtkranke Menschen ermutigen, ein Lebenskonzept zu entwickeln, welches ihnen ein suchtfreies und zufriedenes Leben ermöglicht. Tragende Säulen eines solchen Konzeptes sind die Entdeckung und Entwicklung einer persönlichen, sozialen, beruflichen und spirituellen Identität.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung sind unser größtes Kapital. Wir begegnen uns untereinander mit Wertschätzung und Respekt. Transparenz und Vertrauen sind die Basis für einen offenen Umgang miteinander. Wir verpflichten uns, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen verantwortlich umzugehen, so dass unter den Prämissen von Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und qualitätsorientiertem Handeln der größtmögliche Nutzen für die uns anvertrauten Menschen im Sinne dieses Leitbildes erreicht werden kann.